
Das wichtigste der Frühjahrs-Pressekonferenz in Rheinhessen auf einem Blick: Der Jahrgang 2023, die aktuelle Vegetationsentwicklung, die nachhaltigen Praktiken der Winzerinnen und Winzer und wie sich Rheinhessen in Deutschland und im Export schlägt.
Das aktuelle Weinjahr
Wie stark der Weinbau vom Wetter abhängig ist, wurde zu Beginn der diesjährigen Vegetationszeit erneut deutlich. Nach einem vergleichsweise frühen und kraftvollen Austrieb aufgrund der überdurchschnittlichen Temperaturen in der ersten Aprilhälfte, führte der Frost in den Nächten ab dem 22. April zu einer Vollbremsung und sorgenvollen Mienen bei den Winzerinnen und Winzern.
Die Schäden an den jungen Trieben variierten stark, je nach Lage und Rebsorte. Mancherorts sind es Einzelfälle, andernorts Totalausfälle, eine Regel war hier nicht festzustellen: Betroffen sind nicht nur die typischen tiefgelegenen Frostlagen, sondern aufgrund des „Windfrostes“ teilweise auch beste klassische Weinlagen.
Mittlerweile schreitet die Entwicklung der Reben gut voran. Die Winzerinnen und Winzer blicken nach vorn und machen das Beste aus der Situation.
Der Jahrgang 2023 und seine qualitativ gute Ernte
Der Jahrgang 2023 war trotz schwieriger Bedingungen – wie holprigem Austrieb, später Blüte, durstigem Sommer und Hagelschlägen – erfolgreich. Die Ernte war früh, warm und hektisch, verlangte klare Köpfe, schnelle Entscheidungen und starke Nerven. Das Ergebnis sind interessante Weine mit moderaten Alkoholgehalten und typischen Aromen.
Die Weinmosternte in Rheinhessen lag mit circa 2,4 Mio. Hektolitern leicht unter dem 10-Jahresschnitt. Eine große Herausforderung im Markt ist das verunsicherte Verbraucherverhalten. Die Gründe für den Konsumrückgang sind vielfältig: steigende Inflation, bewusstere Ernährung in Verbindung mit geringerem Alkoholkonsum, Trends wie der Dry January oder die Zunahme von Cocktails und Sekt statt Wein.
Es bleibt abzuwarten, wie der Weinmarkt auf die aktuell veränderten Rahmenbedingungen reagieren wird.
Positive Signale beim Export
2023 erreichte der Exportpreis für deutsche Weine einen neuen Höchststand. Der Preis pro Liter stieg auf 3,35 Euro. Hauptmärkte für Rheinhessen sind die USA, Polen und die Niederlande. Die Schweiz erzielte den höchsten Durchschnittspreis mit 954 €/hl. Dieses Marktsegment bleibt für die Weinwirtschaft in Rheinhessen von großer Bedeutung.
Rheinhessen denkt an Morgen