Die diesjährigen Klimabedingungen haben die Arbeit der Winzer*innen in den Weinbergen des Rhônetals deutlich erschwert: Frost, Hagel und Regen haben die Region nicht verschont und für einige Betriebe schlimme Folgen mit sich gebracht. Dieser Jahrgang wird in Erinnerung bleiben. Nicht nur, weil er so untypisch ist, sondern auch, weil er qualitative, frische, üppige und schmackhafte Weine hervorbringen wird – trotz der in 2021 für Frankreich und den Rest der Welt so üblichen sehr unterschiedlichen Mengen.
Ob Weiß-, Rosé- oder Rotweine: das Jahr 2021 ist in den Weinbergen des Rhônetals von Qualität geprägt. Strukturiert, elegant, frisch und fruchtig sind die wichtigsten Schlagworte für diesen neuen Jahrgang. Die Qualität ist äußerst zufriedenstellend, mit einem guten natürlichen Säuregehalt und einer ausgezeichneten Balance, trotz der geringeren Erträge in einigen Teilen des Weinbergs, die auf die schwierigen Wetterbedingungen zurückzuführen sind.
Die Weinlese 2021 in den Weinbergen des Rhônetals fand relativ spät statt und erstreckte sich über einen längeren Zeitraum. Zudem fiel sie in den Parzellen und Gebieten der zweitgrößten französischen AOC sehr unterschiedlich aus. Am Montag, den 30. August, begannen die ersten Weingüter mit der Weinlese, 10 Tage später als im Jahr 2020. Um für jeden den optimalen Zeitpunkt für die Lese möglich zu machen, erstreckte sich die Lese bis in den Oktober hinein.
Philippe Pellaton, Präsident von Inter Rhône, zeigt sich erfreut über die Qualität mit einem zufriedenstellenden phenolischen Reifegrad: „2021 ist ein Jahrgang von bemerkenswerter Qualität, der Gesundheitszustand der Weinberge ist sehr gut, obwohl es ein untypisches Jahr war. Der Grenache bringt elegante Weine hervor, die aus einer schönen und ausgewogenen Ernte stammen; der Syrah ist in der Regel etwas großzügiger und bringt frische und harmonische Weine hervor“.
Exzellente Ausgewogenheit im Norden mit bemerkenswerten Weinen
Trotz der diesjährigen klimatischen Widrigkeiten (Frühjahrsfrost, reichlich Regen, gelegentlicher Hagel) bestätigen die Winzer*innen im nördlichen Teil des Weinbergs die gute Widerstandsfähigkeit einiger Rebstöcke an. Andere Parzellen hingegen litten sehr unter den Bedingungen, was zur großen Heterogenität dieses Jahrgangs führt. Die geernteten Trauben jedoch sind gesund und weisen eine ausgezeichnete Reife auf.
Michel Chapoutier ist dankbar für diesen untypischen Jahrgang und bezeichnet ihn sogar als Glücksfall: „Wir kehren zu den klimatischen Bedingungen zurück, an die wir in den 90er Jahren gewöhnt waren, mit kühleren Temperaturen und späterer und weniger fortgeschrittenen Reifegraden der Trauben. Ich weise immer gerne darauf hin, dass der Jahrgang ein Spiegel des Klimas ist, welches in Verbindung mit dem Boden und dem Menschen das Terroir definiert.
In diesem Jahr zeigen die Appellationen Hermitage und Saint-Joseph bereits ihren typischen pfeffrigen und würzigen Charakter mit einem zurückhaltenden Fruchtprofil. Mineralische Jahre wie 2021 heben die Besonderheiten des Bodens hervor. Dieser untypische Jahrgang ist eine Chance! Er bietet den Konsumenten und Konsumentinnen die Möglichkeit, die Auswirkung von Klima und Terroir auf den Wein zu verstehen“.
Diverse Önolog*innen haben das schöne Gleichgewicht der Traubenmoste zwischen potenziellem Alkohol und Gesamtsäuregehalt festgestellt. Im nördlichen Teil der Weinberge wird ein besonders eleganter und finessenreicher Jahrgang 2021 erwartet.
„Der Viognier entwickelt sich gut, mit einer schönen Frische, einem lebendigen aromatischen Charakter und guten pH-Werten“, erklärt Christophe Pichon, Co-Präsident der Appellation Condrieu. „Die Weißweine weisen eine schöne Reife auf und haben mehr Säure als in den Vorjahren. Es kann sein, dass wir leichtere Weine haben, weniger großzügig und sonnenverwöhnt. Es könnten Weine sein, die mehr dem entsprechen, was die Verbraucher suchen“.
„In der AOC Côte-Rôtie ist die Ernte qualitativ wirklich hochwertig, was den Markt zweifellos erfreuen wird. Das ist vor allem auf das schnelle Handeln der Winzer*innen zurückzuführen, die Ernte rechtzeitig und unter guten hygienischen Bedingungen einzubringen“, ergänzt Philippe Guigal.
Yann Chave fügt hinzu: „In der AOC Crozes-Hermitage wird 2021 ein außergewöhnlicher Jahrgang für Weißweine mit einer ausgezeichneten Balance und einem bemerkenswerten Säuregehalt sein. Bei den Rotweinen wird der Jahrgang charmante und angenehme Weine hervorbringen, mit moderater Länge und abgerundeten Tanninen“.
In der AOC Saint-Péray „ist der Gesundheitszustand der Weinberge mehr als zufriedenstellend. Dank der Niederschläge und der ausgezeichneten Erntemenge konnten einige höher gelegene Weinberge die frostbedingten Ausfälle kompensieren. Dank des guten Wetters gegen Ende der Vegetationsperiode konnten die Trauben einen guten Reifegrad erreichen. Der Jahrgang dürfte sich durch sein Zucker-Säure-Gleichgewicht auszeichnen. Ein schönes Jahr, um die Frische der Weine von Saint-Péray zu präsentieren“, meint Benoit Nodin, Präsident der Appellation Saint-Péray.
Leichtere und fruchtbetonte Weine im Süden
Die südlichen Teil der Weinberge freuten sich Anfang September über die kühleren Temperaturen und die Niederschläge. Die ersten Verkostungen der Weine in den Fässern sorgten für schöne Überraschungen bei den Weiß- und Roséweinen. Die Rotweine sind fruchtig, mit einem um 1° niedrigeren Alkoholgehalt als in den Vorjahren.
In Beaumes de Venise kommentiert Xavier Vignon, Co-Präsident der Appellation, die Lage: „Dank des schützenden Einflusses der Dentelles de Montmirail und des günstigen Temperaturgefälles zwischen den tiefer und höher gelegenen Weinbergsparzellen der Cru sind die Weine von Beaumes de Venise vom Frost verschont geblieben. Wir rechnen mit großzügigen Weine von sehr guter Qualität, Konzentration, Tiefe und gutem Säuregehalt. Die Muscats strotzen bereits vor Aromen und die Rotweine zeigen eine große Persönlichkeit, auch wenn sie, bis sie fertig sind, noch einen weiteren Winter reifen müssen“.
Laurent Brusset, Präsident der Appellation Cairanne ergänzt: „In Anbetracht der klimatischen Widrigkeiten haben wir mit keinem großen Ertrag gerechnet, wir waren vor der Ernte eher pessimistisch. Aber die Realität hat unsere Erwartungen übertroffen! Dieser Cairanne-Jahrgang weißt wirklich Qualität auf. Das hat wie jedes Jahr die Natur für uns entschieden! Eine der Freuden unseres Berufs ist, es jedes Jahr mit einem einzigartigen Jahrgang zu tun zu haben. 2021 ist ein Jahrgang des Winzers. Zeitweise mussten spontan Entscheidungen über Erntedaten getroffen werden, die im Vergleich zu klassischen Jahrgängen oft umgekehrt waren. Das erfordert viel Erfahrung und Gefühl.
Der neue Jahrgang ist attraktiv durch seine Süffigkeit, seine Eleganz, seinen langen Abgang und seine Finesse. Die Weine sind sehr ausgewogen und weisen eine schöne natürliche Säure auf. Die Farben sind kräftig und stabil. Die Weine sind sehr aromatisch, schmeichelnd und mit einer ziemlich explosiven Fruchtigkeit! Geschmacklich sind die Weine sehr elegant, die Tannine sind schmelzig und seidig „.
Am Westufer der Rhône, in Lirac im Departement Gard, fügt François Miquel, Co-Präsident der Appellation, hinzu: „Es wird ein sehr schöner Jahrgang in der Appellation Lirac, mit frischen Weinen, die einen um 1 bis 1,5° geringeren Alkoholgehalt haben. Dieses Jahr bedeutet für die Appellation eine echte Chance, denn wir haben einen langfristigen Prozess eingeleitet, um ihr Image und ihren Wert zu steigern. Alle drei Farben sind reichlich vorhandenen im Jahrgang 2021, das wird den Markt sicherlich erfreuen.“
Denis Guthmuller, Präsident des Allgemeinen Syndikats der Côtes du Rhône, fügt hinzu: „Die Regenfälle haben teilweise unsere Ernteverluste reduziert. Das Jahr 2021 wird als ein schwieriger Jahrgang in Erinnerung bleiben. Sein qualitatives Potenzial ist jedoch vielversprechend. Es hat lange gedauert, bis die Trauben reif waren, aber die Geduld wird belohnt werden und wir verkosten bereits einige sehr schöne Weine“.
Die Pressemeldung können Sie hier als pdf runterladen. Die Bilder finden Sie hier unten zum Download. Die Bildrechte liegen bei © Inter Rhône und sind auch so anzugeben.